Der Schnee leis‘
stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschallalabad
hält,
»Wer da!« – »Ein britischer Reitersmann,
Bringe
Botschaft aus Afghanistan.«
Afghanistan! Er
sprach es so matt;
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir
Robert Sale, der Kommandant,
Hebt ihn vom Rosse mit eigener
Hand.
Sie führen ins
steinerne Wachthaus ihn,
Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
Wie
wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
Er atmet hoch auf
und dankt und spricht:
»Wir waren
dreizehntausend Mann,
Von Kabul unser Zug begann,
Soldaten,
Führer, Weib und Kind,
Erstarrt, erschlagen, verraten sind.
Zersprengt ist unser
ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
Mir
hat ein Gott die Rettung gegönnt,
Seht zu, ob den Rest ihr
retten könnt.«
Sir Robert stieg auf
den Festungswall,
Offiziere, Soldaten folgten ihm all‘,
Sir
Robert sprach: »Der Schnee fällt dicht,
Die uns suchen, sie
können uns finden nicht.
Sie irren wie Blinde
und sind uns so nah,
So laßt sie’s hören, daß wir
da,
Stimmt an ein Lied von Heimat und Haus,
Trompeter blast
in die Nacht hinaus!«
Da huben sie an und
sie wurden’s nicht müd‘,
Durch die Nacht hin klang es Lied
um Lied,
Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
Dann
Hochlandslieder wie Klagegesang.
Sie bliesen die
Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
Sie
bliesen – es kam die zweite Nacht,
Umsonst, daß ihr ruft,
umsonst, daß ihr wacht.
»Die hören sollen,
sie hören nicht mehr,
Vernichtet ist das ganze Heer,
Mit
dreizehntausend der Zug begann,
Einer kam heim aus
Afghanistan.«
Von 1838 bis in den Januar 1842 dauerte die militärische
Auseinandersetzung
der britisch – indischen Truppen im Ersten Anglo -
Afghanischen Krieg.
Dieses Hochgebirgsland der Paschtunen am Hindukusch weckte
schon immer
wegen seiner Reichtümer im Boden und seiner strategisch
interessanten Lage
in Mittelasien Begierlichkeiten.
Auch die sowjetischen Angriffe der 80-iger Jahre des vorigen
Jahrhunderts
blieben nach mehreren Jahren erfolglos.
blieben nach mehreren Jahren erfolglos.
Die Amerikaner und ihre Verbündeten haben während der vergangenen
20 Jahre auch nichts aus der Geschichte gelernt.
Mein Standpunkt :
Lasst
doch diese stolzen Menschen selbst über ihren Weg
aus dem
Mittelalter in die Neuzeit entscheiden . . . . .
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