Ich
kann mich noch erinnern - als Kind in den 1950-iger Jahren - beim `obligatorischen Besuch` Wittenberg`s, dass im großen Innenhof des
Luther-Hauses
in Wittenberg ein stattlicher Elsbeerbaum stand, der im Herbst das
wunderbar buntes Laub trug und eben diese kleinen orangen und roten
Früchte an kleinen Stielen, mehrere wie zusammen gebündelt. Meine
kindliche Erinnerung war, dass diese
Früchtchen hart und bitter geschmeckt haben. Obwohl sie wie ganz
kleine
Äpfelchen aussahen, waren sie geschmacklich gar nicht ähnlich.
Irgendwann, dann nach der Wende, im
Winter 2007
fegte dieser
schreckliche
Sturm „ Kyrill
„ über Mitteldeutschland, auch durch
Wittenberg und brach so
die Bäume im Innenhof des Luther-Hauses um.
Die Elsbeere ( Sorbus torminalis ) - Baum des Jahres 2011 -
gilt als "Baum der Katharina von Bora".
Sie soll Elsbeeren besonders gern gegessen haben. Im Garten des ehemaligen Kirchlichen Forschungsheimes in Wittenberg (Wilhelm-Weber-Straße 1, zwischen Hauptpost und Lutherhaus) wurde vor Jahren in Erinnerung an sie eine Elsbeere gepflanzt.
Auch in anderen Orten wird durch Pflanzen einer Elsbeere an Katharina von Bora erinnert, so z.B. in Brehna.
Der Baum ist selten - offenbar findet hier ein Wechselspiel gegenseitigen Aufmerksam-Machens statt: durch die Elsbeere wird an Katharina erinnert, durch Katharina erinnert man sich der Elsbeere.
Im Sommer 2015 war es mir ein großes Bedürfnis hier im Klosterpark
Marienfließ eine Spende von 500 Euro an die hiesige Stiftung zur
Anpflanzung von Elsbeerbäumen zu übergeben. Ich
glaube, mein Anliegen wurde fast zwei Jahre von den Verantwortlichen
hier gar nicht recht ernst genommen, denn es passierte nichts. Erst
nach massivem Druck meinerseits wurde im Mai 2017 eine Elsbeere
gepflanzt, zu mehr hatte meine Spende nicht gereicht. Da
dieser Baum etwa 20 bis
25 Jahre
braucht, um erstmals
zu blühen und nach Insektenbestäubung auch Früchte zu bilden,
werde ich in meinem doch schon fortgeschrittenen Alter dies nicht
mehr erleben. Die Elsbeere kann durchaus 200 - 300 Jahre alt
werden, also noch viele Jahrzehnte blühen und Früchte
hervorbringen. Ich hoffe und wünsche mir, dass hier die Stepenitzer
Nachwelt mit meiner Elsbeere im Klosterpark Marienfließ auch
entsprechend verantwortungsvoll umgeht.
In unserem Nachbarland Österreich wurde in den vergangenen Jahrhunderten der Elsbeerbaum nicht fast ausgerottet wie in Deutschland, sei es als edles Gehölz für den Möbelbau, auch für Streichinstrumente beispielsweise. Hier wachsen noch Elsbeerbäume in größerer Zahl, sodass nicht nur ihr Holz, sondern auch die Früchte geerntet, weiterverarbeitet und als spezielle Delikatessen geschätzt werden.
Schaut mal rein in die Internet-Präsentation für das ElsbeerReich in Österreich (www.elsbeere.at) bei der Familie Mayer, Mayerhöfen 1 in 3074 Michelbach, Österreich.
Hier findet man - liebevoll zusammengestellt und bebildert - Vieles über die Elsbeere:
Historisches, über die jahreszeitliche Vegetation, von der Pflanzung bis hin zur Ernte und Verarbeitung der Beeren zum Beispiel zu Likören, Bränden, Marmeladen, Gelees, Verfeinerung in Kuchen und Torten. Angeführt sind auch die aktuellen Preislisten für die einzelnen Produkte.
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